Eingewöhnung
Bei der Neuaufnahme haben die Kinder und ihre Eltern (und auch Großeltern) die Möglichkeit, sich langsam an die neue Umgebung, die Gruppe, die Pädagoginnen zu gewöhnen. Jedes Kind bekommt mit seinen Eltern so viel Zeit zur Eingewöhnung, wie es benötigt. Nach der Erfahrung kann ein Zeitraum von etwa 14 Tagen zu Grunde gelegt werden. In dieser Zeit wird – je nach individuellem Bedarf – die Mitanwesenheit der Eltern kontinuierlich reduziert.
In den ersten Tagen besucht das Kind – begleitet von einem Elternteil – die Einrichtung nur für ein oder zwei Stunden während der Zeit des Spielens. Das Kind kann im Beisein der Bezugsperson alles betrachten. Wenn es möchte, kann es mit dem Spielzeug spielen, zu den anderen Kindern hinkriechen oder hingehen oder auf dem Schoss der Bezugsperson sitzend das Treiben im Gruppenraum beobachten. Gefällt es dem Kind in der Gruppe und erkundet es aktiv seine Umwelt, kann der tägliche Aufenthalt allmählich ausgedehnt werden. Abhängig vom Befinden des Kindes wird – immer noch im Beisein der Bezugsperson – die tägliche Anwesenheitsdauer so verlängert, dass es nach dem Spielen eine Mahlzeit einnimmt.
Die Erzieherin kann sich nun immer öfter direkt dem Kind zuwenden, es ansprechen, anlächeln, ihm Spielzeug anbieten und versuchen, es in die Gruppe einzubeziehen. Wendet sich das Kind aufgeschlossen und angstfrei seiner neuen Umgebung zu, kann die begleitende Bezugsperson probeweise für kurze Zeiträume den Gruppenraum verlassen. Nach und nach wird die tägliche Anwesenheitszeit ausgedehnt, so dass das Kind schließlich auch zum Schlafen in der Einrichtung bleibt.
Sowie die Beziehung zwischen den PädagogInnen und dem Kind enger wird, das Kind Zutrauen gewinnt und die ErzieherInnen als weitere Bindungspersonen akzeptiert, wird es möglich, dass sich die primären Bezugspersonen vom Geschehen zurückziehen.